Haus 29

Haus 29

Schmehausen Hausnummer 29, in der Kirchspielgemeinde Uentrop- Haaren- Schmehausen, im September 1984

Informant: Frau Julie Schümer

Hausstelle: Heinrich Schümer, vormals Friedrich Petersmann; (ehem. Heitböhmer und zuvor Koch)

Haus- Nr.: 29

Standort: 1986 wie bisher.

Flurbezeichnung: Gorheide, Flur 2

An der nördlichen Seite des ehern Hellweges am Ostende, heute Lippestraße; gegenüber der Hausstelle Wilhelm Greine, Hsnr. 43; Östlicher Nachbar, Abstand ca. 100m, Wilhelm Klein, vormals Heitböhmer, Hsnr. 28.

Beschreibung: Landwirtschaftliches Anwesen, Kotten. Ein 2-geschossiges, mittelgroßes Ziegelfachwerkhaus mit beiderseitigem Spitzgiebeldach, in S/O-N/W-Richtung. S/0 = Wohnteil, N/W = Stallungen. Hauseingang an der Südwestseite, Dehlentür ohne Vor­schöpsel auf der Giebelseite N/W.

Dehlenbalkeninschrift:

Anno 1757 habe ich Gerhard Heinrich Koch dies Gebäude durch meine eigenen Mittel aufbauen lassen

Baujahr: 1757, Maße: Länge 17m (8-Gefach) Breite: 10,10m (5-Gefach) (siehe Aufnahme von 1915 – Haus mit Kuhstall).

Das Fachwerkhaus wurde 1966 durch massive Wände nach Süden hin um 1,80m verlängert; dadurch auch verbreitert. Parallel zum Haus steht in einem Abstand von 6m in der Flucht (Südseite), mit dem Kuhstall, einem Mit­telbau, eine massive Scheune mit Spitzgiebeldach und einer Toreinfahrt von der S/W-Seite. Eine Vergrößerung und Erneuerung erhielt sie in ver­schiedenen Zeitabschnitten.

Baujahr: 1851/1892/1931-1932; Baumeister: Friedr.Schürmann Haaren;

Bauunternehmer Schwenner Mark; Maße: Länge 19m, Breite 11m

Das Vieh bis 1892 zu beiden Seiten der Dehle unterge­bracht, erhielt in der Scheune – außer den Kühen -eine neue Unterkunft. An der Südseite waren außerdem die Vieh- und Waschküche sowie der Backofen untergebracht. Zwischen dem Wohnteil und der Scheune besteht durch den Kuhstall eine Verbindung, es handelt sich um ein 1 1/2-geschossiges Bauwerk in massiver Ausführung. Sein Vorgänger in Ziegelfachwerk, Länge 7,2m (6-Gefach) s. Bild, fiel dem Neubau 1932 durch Abbruch zum Opfer.

Baujahr: 1932; Baumeister: Friedr.Schürmann Haaren

Maße: Länge 6,5m außen, Breite 7m

Auf der Scheunengiebelseite zur Straße hin befindet sich noch ein kleiner Anbau in Ziegelfachwerk, dem so genannten Holzstall; Bauform wie eine Remise.

Maße: Länge 8m (6-Gefach) Breite 4m (3-Gefach)

Beschreibung: Auf der anderen Giebelseite ist ein ummauertes Fortsetzung Abdach halbhoch angebaut. Gegenüber der Dehle, d.h. an der anderen Hofseite etwas zurückstehend und im rechten Winkel zur Scheune, etwa 0/W-Richtung, hat eine massive Wagen­remise ihren Platz.

Maße: Länge 12m, Breite 6m

Östlich der Wagenremise befindet sich der Hühner­stall; siehe Luftbildaufnahme. Wohnhaus, Kuhstall, Scheune und Wagenremise bilden einen fast geschlossenen Hofraum, dessen Einfahrt zwischen Scheune und Remise führt.

Zufahrt: Zuweg zum Wohnhaus als direkter Anlieger der heuti­gen Lippestraße. Außerdem die vorgenannte Zufahrt zum Hof von der Westseite.

Geschoßhöhe: Unten 2,2m und oben 2m

Größe: In ha des landw. Besitzes um 1940: 8 ha 5o ar 17 qm davon in Schmehausen lt. Akte Amt Rhynern, Nr. 1021 1951: 6 ha 65 ar 40 qm

Viehhaltung: Als Haupterwerb neben der Landwirtschaft um 1940: 6 Kühe, 12 Schweine,  2 Rinder, 2 Kälber,  3o Hühner, 1 Pferd (Vor der Motorisierung der Landwirtschaft)

Getreideertrag:  um 1940: pro ha = 24 dz.

Bodenpunkte: Unbekannt – allgemein Sandboden. Der beste Boden: der „Kuhlenkamp“ hinter den Föchten.

Sonstiges: Ein ehem. Ziehbrunnen (Hauswasserbrunnen) befindet sich im Winkel zwischen Haustür und der Mitte des Kuhstalles. Aufnahme von 1915. An der Ostseite des Hauses, siehe Luftbildaufnahme, liegt der Gemüse- und-Obstgarten. Der erwähnte Backofen wurde bis etwa 1970 genutzt; Brot backen, Obst trocknen. Ein Lichtbild von 1910, 1915 sowie ein gemaltes Bild der Hausstelle vom Maler Heinr. Gertönies, Hamm, sind in Familienbesitz; von 1947; gegen Naturalien. Ebenso eine Hofbeschreibung vom Sohn Fritz; als Soldat am 16.02.1945 gefallen. Weitere Daten: 1851 wurde die Scheune vergrößert, 1892 wurde die Scheune erneuert, 1931 eine Verbindung zwischen Haus und Scheune als Kuhstall errichtet. Bis dahin standen die Kühe im Stall seitlich der Tenne, 1932 Vergrößerung der Scheune.

Sonstiges:  Lt. Stadtarchiv Hamm, Akte Amt Rhynern, Nr. 583. Fortsetzung war um 1822 in Schmehausen, Hsnr. 29; Bewohner: Petersmann, Heinrich; Gebäude: Wohnhaus, Backhaus

29.9.1958 00.85.30 ha; 9.3.1979 03.30.60 ha; 10.3.1981 01.60.37 ha: 2.9.1982 02.73.90 ha

An die VEW Dortmund errichtete Familien Schümer/ Petersmann 1983 in Stocklarn Kreis Soest auf erworbe­nen Grund und Boden einen neuen Hof und siedelte nach Fertigstellung nach dort über. In Schmehausen sind die Hofgebäude nicht abgebrochen sondern von der VEW verpachtet worden.

Anmerkung: Das Gut „Niederheidemühle“ in Schmehausen;Sept. 1981; Standortbeschreibung: (Frau Schümer geb. Petersmann). Vor Rothöft, Hsnr. 37, Weg (heutige Bezeichnung: Mersch) links Richtung Norden; 2. Weg rechts, Wiesenweg bis „Alte Gräfte“ Das Gut 0berheidemühle in Schmehausen Standortbeschreibung: Vor Rothöft, Hsnr. 37, Weg bis etwa Griese, Hsnr. 31; rechts hinter einer Baumgruppe von Birken; dann rechts des Weges Richtung Lippefluß. Eine kleine Grabenschleuse ist evtl. noch vorhanden bzw. die Stelle erkennbar.

Kurze Familiengeschichte:  Friedrich Petersmann, Landwirt; geb. 14. Okt. 1884 i. Schor., gest. 30. Dez. 1953; verh. oo 13. Jan. 1921 mit Wilhelmine geb. Kappelhoff aus Vellinghausen; geb. 30. März 1900 i. Ve.       gest. 06. Mai 1975 i. Sch.

Nachfolger: Heinrich Schümer, Landwirt, aus Stocklarn geb. 16. Febr. 1929